Ein Blick auf das Stammlager in Moosburg

(Ein Beitrag von Selina Hasic)

Das Stalag Moosburg ist nur eines der ungefähr 1.000 Kriegsgefangenenlager, welche zur Zeit des 2.Weltkrieges von der Wehrmacht genutzt wurden. Doch trotzdem hat dieses Stammlager etwas hervorstechendes – und dies ist nicht nur die Nähe zu Landshut – sondern auch war es mit ca. 80.000 Gefangenen das größte Kriegsgefangenenlager in Deutschland.

Zelte - tents - tentes
Auf dem Bild sind einige Zelte der Kriegsgefangenen im Lager zu erkennen.

Zudem sollte man erwähnen, dass das Lager eigentlich auf 10.000 Gefangene veranlagt wurde und somit der Rahmen komplett gesprengt wurde. Daher gab es auch nicht genügend Baracken, in denen man die Inhaftierten unterbringen konnte, weshalb Zelte diesen Mangel an Unterkünften ausgleichen sollten.

Aber nicht nur die Unterschätzung der Zahl der Gefangenen, sondern auch der große Zeitdruck in Bezug auf den Bau des Lagers führte zu Konstruktionsproblemen. So lautete der damalige Befehl Münchens: ” In 14 Tagen hat hier ein Lager zu stehen”, was natürlich unmöglich angemessen umzusetzen war.

Die Gefangenen dienten oft als Zwangsarbeiter, wobei sich die Behandlung der Arbeiter sehr stark vom jeweiligen zugeteilten Arbeitsplatz unterschied. So wurden viele, welche in landwirtschaftlichen Betrieben arbeiteten, vergleichsweise gut behandelt und aßen sogar oft mit der Familie, denen der Hof gehörte. Dies fand natürlich alles im Geheimen statt, da der Kontakt zu Zwangsarbeitern oder Kriegsgefangenen, – solange es nicht im Rahmen eines Arbeitsverhältnis war-, strengstens verboten war.

Wenn man heute den Weg ins ehemalige Stammlager findet, wird man feststellen, dass nicht mehr so viel davon übrig ist. Baracken wurden in Kindergärten umgewandelt, es entstanden Wohnsiedlungen und die Neustadt steht nun an der Stelle, wo früher Kriegsgefangene lebten. In der Moosburger Neustadt wurde auch auch ein Gedenkbrunnen errichtet, der 1963 von dem französischen/italienischen Bildhauer Antoniucci Volti (1915-1989) entworfen wurde.

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Hier sieht man den in der Neustadt stehenden Gedenkbrunnen von Antoniucci Volti.

Für weitere Informationen zum Stalag Moosburg ist die folgende Internetadresse für manche interessant: http://www.stalag.moosburg.org

Alle verwendeten Bilder sind der Website http://www.stalag.moosburg.org entnommen und werden mit der freundlichen Genehmigung von Team Moosburg Online verwendet.