Eine kuriose Heißluftballonfahrt zur Zeit des Kriegs von 1870/71

1870 startete ein unbekannter Mann in kalten Februar in Paris mit einem Heißluftballon. Er hatte eine lange und beschwerliche Fahrt vor sich und nur wenig Platz sich selbst und seine Habseligkeiten unterzubringen. Was sich hierbei anhört wie der Anfang eines Jules Verne Romans ist so tatsächlich geschehen. Der hiesige Mann landete Tage nach seiner Abreise in der Nähe der deutschen Stadt Zwiesel. Nach seiner Ankunft war der Pilot des mysteriösen Ballons nicht mehr auffindbar. Das einzige, was auf den ehemaligen Insassen hinwies, war  seine Tasche. Der Inhalt dieser wurde genauestens dokumentiert.

In der Tasche befanden sich Unterwäsche, Socken, ein Schafsfell, ein Holzkästchen mit Seife, warme Kleidung und eine Pistole. Dazu waren Sandsäcke an Bord, um die Flughöhe des Ballons zu kontrollieren, und ein provisorischer Schlafplatz.

Da dies zur Zeit des Deutsch- Französischen Kriegs geschah, versetzte das Ereignis die örtlichen Behörden in Aufruhr und wurde zu einer lokalen Attraktion. Zwar wurden zu der Zeit die Ballonpostflüge als Kommunikationsmittel modern, ein einzelner französischer Mann ohne Briefe war jedoch sonderbar. Denn so wie der Pilot verschwunden war, fehlten auch jegliche Papiere die ihn und seine Mission hätten ausweisen können. Der Bauer der den Ballon entdeckt hatte wurde sogar des Diebstahls deren verdächtigt. Trotz einer Fahndung  blieb der Pilot unauffindbar. Jedoch bestand der Verdacht, es habe sich um einen französischen Spion gehandelt.

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(Bild: Zeichnung eines altertümlichen Ballons)           Quelle: https://pixabay.com/illustrations/pink-flower-background-scrapbook-976122/ 

In dem Heißluftballon sahen viele Ortsansässige eine Möglichkeit Geld zu machen und erhoben ihren Anspruch darauf. Letztendlich aber ging der Ballon an ein Kinderheim, wo mit dem Eintritt, der für die Besichtigung der Attraktion verlangt wurde, Kindern geholfen wurde. Später ging der Ballon an verschiedene Adlige. Heute hat sich seine Spur, so wie die des damaligen französischen Spions, verloren.

 

Quelle zur Geschichte: https://www.gda.bayern.de/landshut/