Napoleon in Landshut -dt.-frz. Geschichte vor über 200 Jahren

Man glaubt es kaum, doch auch unsere Heimatstadt Landshut war einmal Schauplatz einer Schlacht in der deutsch-französischen Geschichte. Es trug sich im Jahr 1809 zu, als es zu großen Spannungen zwischen den Österreichern und den Franzosen kam. Dabei bot sich natürlich das dazwischen liegende Bayern als Schlachtfeld an…

Hier sieht man die Isarbrücke in Landshut bei der Schlacht von Landshut:
Erstürmung der Brücke von Landshut (1809) Gemälde von Louis Hersent (1777–1860)

Die Vorgeschichte

Nach dem Beitritt Bayerns zum Rheinbund, einem Militärbündnis unter französischer Führung, war Bayern praktisch wahllos in jeden Krieg des Kaisers Napoleon miteingebunden.
Am 9. April 1809 erklärte Österreich Frankreich nach längeren diplomatischen Spannungen den Krieg, woraufhin sie dann auch die bayrische Grenze überschritten.

Erstes Gefecht bei Landshut am 16.04.1809

Divisionsgeneral Deroy, der mit der bayerischen Division und einem französischen Teil in Landshut stationiert war, hatte die Aufgabe den Vormarsch der österreichischen Armee in Grenzen zuhalten, um Napoleons ,,Grande Armée” genug Zeit zu geben, nachrücken zu können. Dies versuchte er mit dem Abbau zahlreicher Brücken an der Isar. Jedoch gelang es den Österreichern diese Brücken wieder sehr schnell herzustellen und damit die Isar zu überqueren. Auf Grund der Unterzahl der bayrischen Armee, zog man sich nach Abensberg zurück.

In Abensberg traf man dann auf Napoleon und seine ,,Grande Armee” und konnte dort zusammen die Österreicher besiegen.

Schlacht bei Landshut am 21.04.1809 fiktiv geschildert von einem bayrischen Soldaten

Nun ging es also weiter. Wir mussten den Feind nun endgültig aus unserem Land drängen.

Die Österreicher hatten sich nach Landshut zurückgezogen. In meine Heimatstadt. Nach unserem Sieg in Abensberg, ging es also gleich daran den Österreichern nach Landshut zu folgen. Ich fragte mich, ob sie noch wirklich Hoffnung hatten, uns zu schlagen, denn schließlich hatten wir den Kaiser und seine ,,Grande Armée“ an unserer Seite. Ich hatte schon so viel von dieser riesigen, furchteinflößenden Armee gehört, doch als wir uns dann in Abensberg mit ihr zusammenschlossen, war ich bei ihrem mächtigen Anblick, froh mit ihr Seite an Seite zu kämpfen und nicht gegen sie. Als wir die Höhen nördlich von Landshut erreichten, konnten wir unseren Gegner bereits erkennen. Ich beobachtete, wie sie versuchten sich in Richtung Süden zurückzuziehen. Ich versuchte dabei ihren genauen Weg auszumachen: Ihre Pferde ritten durch unsere Innenstadt und steuerten dabei auf den Hofberg zu. Weiter reichte mein Auge leider nicht, jedoch bemerkte ich, dass sie scheinbar nur sehr langsam vorankamen, da noch einige ihrer Truppen auf unserer Seite der Isar zurückgeblieben waren. So lautete nun also unser Befehl: ,,Allez, volle Attacke!“. Ich lief gemeinsam mit meiner Division in Richtung Seligenthal. Dabei schossen von hinten bereits unsere Kanonen in Richtung Innenstadt. Wir versuchten ein riesiges Choas bei den noch verblieben Österreichern auszurichten. Wir legten Feuer, damit ihre Pferde durchgehen konnten, und beschossen sie, um ihnen jegliches Verteidigen zu erschweren. Im Nachhinein wurde mir klar, wie grausam wir eigentlich dabei vorgingen, doch ich wollte einfach nicht, dass mein geliebtes Landshut in die Hände dieser Menschen fiel.

Das Bild zeigt das Denkmal zur Schlacht bei Landshut am Isargestade in Landshut

Nach und nach konnten wir immer weiter vorrücken, wir drängten die Österreicher bis in die Innenstadt zurück. Mich wunderte es, dass sie immer noch so erbittert weiter kämpften, obwohl ihre Situation doch eigentlich aussichtslos war. Ab jetzt begann der rücksichtslose Kampf Mann gegen Mann. Vor diesem Krieg hatte ich große Angst davor, an der Front kämpfen zu müssen, jedoch hatte ich in Abensberg die Erfahrung gemacht, dass man es auch dort überleben konnte. Trotzdem kostete es mich natürlich auch wieder ein riesen großes Stück an Überwindung, mich in diesen Nahkampf reinzuwerfen und alles zu geben.

Diesmal behielten ich und meine Kameraden erneut die Oberhand. Abgesehen von ein paar Verletzungen war ich einfach froh, es erneut überlebt zu haben. Die Österreicher flüchteten sich also auf die Höhen südlich von Landshut und gaben damit auch ihren Feldzug auf. Sie kehrten wieder bis hinter den Inn zurück.

Der Krieg war nun in Landshut vorbei. Die 10.000 Francs die Napoleon unserer Stadt schenkte, waren nur ein kleiner Trost für mich, wenn ich die großen Zerstörungen in Landshut betrachtete. Die Franzosen blieben noch eine Nacht in Landshut. Dem Kaiser wurde ein schönes Zimmer in der Residenz bereitgestellt. Er schlief sicher gut, in der Gewissheit, er könne nun ganz Europa erobern.

Für alle Interessierten: Dieser Link führt euch zu noch mehr Denkmälern in der Region Landshut und stellt euch das Denkmal am Isargestade noch etwas genauer vor:

http://napoleon-monuments.eu/Napoleon1er/18090416Landshut.htm

Autor: Christina

Quelle: https://www.res-media.de/blaetterbuch/edition-bayern/28/#zoom=z

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Landshut_1809

Quelle: http://www.heimatpflegeverein-bruckberg.de/unsere-heimat-in-den-napoleonischen-kriegen-von-1796-bis-1809/

Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Louis_Hersent-Crossing_the_bridge_at_Landshut.jpg

Bildquelle: Redaktion